Spätestens seit den Simpsons kennt sie jeder: Die Donuts. Diese süßen – manchmal supersüßen – Teigkringel mit Zucker oben drauf, oder einer bunten Glasur und dem Grund, warum Chief Wiggum immer dicker wird. Seitdem die Firma Dunkin Donuts ihren Europa-Feldzug gestartet hat, gibt es diese typisch-amerikanischen Dickmacher auch bei uns. Typisch amerikanisch? Nicht ganz! Denn die Donuts stammen eigentlich von ganz woanders.
Woher stammen Donuts?
Die Geschichte der Donuts beginnt nicht in den USA, schon gar nicht in Springfield, dem Heimatort der Simpsons. Nein, die Donuts stammen aus dem antiken Griechenland. Bis zu den ersten Olympischen Spielen im Jahr 776 vor Christus reicht die Geschichte zurück. Heute bekommen die Athleten Medaillen aus Gold. In Griechenland erhielten die siegreichen Athleten Ihre Belohnung in Form von kleinen, mit Honig übergossenen Teigbällchen. Der griechische Dichter Kallimachos von Kyrene erwähnt sie in einem seiner Werke und macht sie damit zur ersten jemals schriftlich erwähnten Nachspeise. Diese kleinen Honigbällchen, die man heute noch als Lukumades kennt, sind die Großväter der modernen Donuts.
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Die ersten Donut-Shop gab es im alten Rom
Im Laufe der Jahrhunderte verbreiteten sich Lukumades in ganz Europa. Seeleute und Händler brachten das Rezept in alle Herren Länder, auch ins alte Rom. Als der Vesuv am 24. August 79 n. Chr. kurz vor dem Ausbruch stand, naschten die in Pompeii lebenden Römer an ihren süßen Honigkuchen in den örtlichen Bäckereien. Die Überreste antiker Öfen mit in den Himmel ragenden Schornsteinen sowie Fresken mit Honigkuchen verraten die Bedeutung von Backwaren in der Antike.
Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte entwickelten sich die kleinen Honigkuchen immer weiter. In Italien entstanden die Bomboloni, in Frankreich die Beignets und in Deutschland die Berliner bzw. im Süden die Krapfen. Ja, auch sie sind nahe Verwandte des Donuts.
Woher stammt der Name “Donut”
Auch in Großbritannien gab es süße Teigkugeln. Von den Briten bekamen die süßen frittierten Brotleckereien schließlich auch Ihren Namen Donut. “Dough” zu Deutsch “Teig”. Ein Rezept, das „Teig in der Größe einer Walnuss“ vorsah, tauchte laut dem Buch „The Donut: History, Recipes, and Lore from Boston to Berlin“ von Michael Krondl um 1750 in Großbritannien auf. In den USA fanden die Kringel das erste Mal 1805 in einem Kochbuch von Hannah Glas Erwähnung. Das Buch wurde in 20-facher Auflage gedruckt und gehörte im 19. Jahrhundert zu den beliebtesten Kochbüchern überhaupt
Der Siegeszug der Donuts in Amerika:
In die USA gebracht wurden die Donuts wahrscheinlich von holländischen Einwanderern. Sie brachten ihre Version des frittierten Teigs, die Oliekoek, nach Amerika. Dort entwickelte sich der Donut zu dem, was wir heute kennen: ein handtellergroßer Krapfen mit Loch in der Mitte, glasiert, gefüllt und mit bunten Streuseln verziert.
Der Donut erobert die Welt:
Amerikanische Soldaten brachten den Donut während des Zweiten Weltkriegs nach Europa. Dort wurde er schnell zu einem beliebten Symbol für den American Way of Life. In den darauffolgenden Jahrzehnten verbreitete sich der Donut in alle Welt und ist heute in fast allen Ländern erhältlich.
Donuts – mehr als nur ein Gebäck:
Donuts sind heute mehr als nur ein leckeres Gebäck. Sie sind ein Symbol für Freude, Genuss und unbeschwerte Momente. Sie sind Teil der Populärkultur und werden in Filmen, Serien und Liedern verewigt. Aber: Auch ihre Großväter gibt es noch, wie man an diesem Rezept für Lukumades sehen kann.
Donuts – ein Genuss für alle:
Donuts sind für jeden etwas. Ob zum Frühstück, als Snack zwischendurch oder als süße Sünde am Abend – Donuts sind immer eine gute Wahl. Allerdings sollte man sie mit Zurückhaltung genießen, wenn man nicht wie Chief Wiggum aussehen möchte.