Österreich ist nicht nur für seine atemberaubende Landschaft und seine reiche Geschichte bekannt, sondern auch für seine köstliche Küche. Ob herzhaft oder süß – die österreichische Küche hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. In diesem Artikel stellen wir dir die fünf beliebtesten Speisen in Österreich vor, die du auf keinen Fall verpassen solltest, wenn du das Land besuchst oder einen Hauch von österreichischem Genuss zu Hause erleben möchtest.
Woher stammt die österreichische Küche
Die Küche in Österreich ist ein Sammelsurium und ein Überbleibsel des Vielvölkerstaates, der dieses Land einmal war. Viele Speisen stammen aus Tschechien, dem damaligen Böhmen und Mähren, aus Ungarn, vom Balkan und im Westen Österreichs aus dem Schwarzwald, der Schweiz und dem Norden italiens .
Tisch-Etiquette in Österreich
Zwei Dinge musst du dir merken, wenn du nach Österreich fährst und dort in ein Restaurant gehst:
- Vor dem Essen wünscht man sich am Tisch gegenseitig Mahlzeit. Dieses Mahlzeit ist auch ein Gruß, der ab etwa 11 Uhr Vormittags bis 14 Uhr Nachmittags in vielen Firmen, vor allem aber in Ämtern verwendet wird. Der Gruß “Mahlzeit” stammt aus der NS-Zeit: Weil die Österreich nicht “Heil Hitler” grüßen wollten, sind sie dem mit “Mahlzeit” ausgewichen – eine sehr österreichische Art des Widerstandes.
- Sag nicht lecker! Das mögen Österreicher überhaupt nicht. Sag “Schmeckt ausgezeichnet!”
- In diesem Artikel steht des besseren Verständnisses wegen “Sahne”. Das kennt ein Österreicher nicht. Von Wien bis Bregenz wird das Wort “Schlagobers” oder kurz “Schlag” verwendet.
Die beliebtesten Speisen in Österreich
Die österreichische Küche ist reichhaltig. Die folgenden Speisen sind die wohl berühmtesten und beliebtesten, die man im ganzen Land kennt.
1. Wiener Schnitzel: Der Klassiker schlechthin
Das Wiener Schnitzel ist zweifellos das berühmteste Gericht Österreichs und ein Muss für jeden Liebhaber deftiger Küche. Aber Achtung: Ein absolutes No-Go ist Sauce über dem Wiener Schnitzel! Das würde ein Österreicher niemals tun!
Herkunft und Geschichte des Wiener Schnitzels
Obwohl das Rezept seine Ursprünge vermutlich in Norditalien hat, ist das Wiener Schnitzel heute das Nationalgericht Österreichs. Es besteht traditionell aus dünn geklopftem Kalbfleisch, das in einer knusprigen Panade aus Mehl, Ei und Semmelbröseln goldbraun gebraten wird.
Wie wird das perfekte Wiener Schnitzel zubereitet?
Der Schlüssel zum perfekten Wiener Schnitzel liegt in der Zubereitung: Das Fleisch wird so dünn wie möglich geklopft und in reichlich Butterschmalz oder Öl ausgebacken, bis es schön knusprig ist. Wichtig ist, dass die Panade „souffliert“, also leicht vom Fleisch abhebt.
Beilagen zum Wiener Schnitzel
Ein klassisches Wiener Schnitzel wird oft mit einer Scheibe Zitrone, Petersilienkartoffeln und einem Gurken- oder Kartoffelsalat serviert.
2. Kaiserschmarrn: Süßer Genuss aus der Alpenregion
Kaiserschmarrn ist eine der bekanntesten Süßspeisen Österreichs und gehört auf jede Hüttenküche in den Alpen.
Ursprung des Kaiserschmarrns
Der Name Kaiserschmarrn geht auf Kaiser Franz Joseph I. zurück, der diese süße Mehlspeise besonders liebte. Ursprünglich als „Schmarren“ bekannt, wurde das Gericht für den Kaiser verfeinert und so zum „Kaiserschmarrn“.
Kaiserschmarrn in modernen Variationen
Traditionell wird der Kaiserschmarrn aus einem dicken Pfannkuchenteig hergestellt, der in der Pfanne zerrissen und mit Puderzucker bestreut wird. Heutzutage gibt es zahlreiche Variationen – von der Zugabe von Rosinen bis hin zu fruchtigen Varianten mit Äpfeln oder Beeren.
Die besten Beilagen zum Kaiserschmarrn
Kaiserschmarrn wird oft mit Zwetschgenröster (Pflaumenkompott) oder Apfelmus serviert. Ein absolutes Muss für alle Naschkatzen!
3. Tafelspitz: Das Lieblingsgericht von Kaiser Franz Joseph I.
Tafelspitz ist ein gekochtes Rindfleischgericht und ein absolutes Highlight der Wiener Küche.
Eine kaiserliche Delikatesse
Kaiser Franz Joseph I. war ein großer Fan von Tafelspitz, weshalb das Gericht oft mit der kaiserlichen Hofküche in Verbindung gebracht wird. Es handelt sich um ein Stück Rindfleisch, das in einer Brühe gekocht und dann in Scheiben geschnitten wird.
Zubereitung und Tipps für den perfekten Tafelspitz
Der Tafelspitz wird langsam in einer Brühe mit Gemüse und Gewürzen gegart. So bleibt das Fleisch zart und aromatisch. Die Brühe kann als Vorsuppe serviert werden, während das Fleisch als Hauptgericht mit klassischen Beilagen genossen wird.
Klassische Beilagen wie Apfelkren und Röstkartoffeln
Zu Tafelspitz werden traditionell Apfelkren (eine Mischung aus Apfel und Meerrettich) sowie Röstkartoffeln und Cremespinat gereicht.
4. Apfelstrudel: Österreichs berühmtestes Dessert
Der Apfelstrudel ist nicht nur in Österreich, sondern weltweit bekannt und geliebt.
Die Geschichte des Apfelstrudels
Der Apfelstrudel hat seine Wurzeln in der Habsburger Monarchie und ist eng mit der Wiener Kaffeehauskultur verbunden. Ein zarter, dünn ausgezogener Strudelteig umhüllt eine Füllung aus saftigen Äpfeln, Rosinen, Zimt und Zucker.
Apfelstrudel: Ein Hauch von Nostalgie
Apfelstrudel wird oft mit warmen Erinnerungen an Großmutters Küche in Verbindung gebracht. Die Zubereitung erfordert Geduld und Sorgfalt, besonders beim Ausziehen des Teigs, der fast durchsichtig sein sollte.
Serviervorschläge: Mit Vanillesoße oder Sahne?
Traditionell wird der Apfelstrudel entweder mit einer großzügigen Portion Vanillesoße oder mit frisch geschlagener Sahne serviert (Schlag!, siehe oben). Beide Varianten sind himmlisch!
5. Gulasch: Würzig und herzhaft
Gulasch ist ursprünglich ein ungarisches Gericht, hat aber längst seinen festen Platz in der österreichischen Küche gefunden.
Gulasch – Ein ungarisches Erbe in der österreichischen Küche
Das Gulasch kam im 19. Jahrhundert aus Ungarn nach Österreich und wurde dort zu einem beliebten Gericht. Es ist ein langsam gekochter Eintopf aus Rindfleisch, Paprika, Zwiebeln und Gewürzen.
Varianten des Gulaschs in Österreich
In Österreich gibt es verschiedene Gulasch-Varianten. Bekannt ist das **Fiakergulasch**, das zusätzlich mit Spiegelei, Würstchen und Essiggurke serviert wird. Das kann man in den meisten Wiener Kaffeehäusern bestellen.
Bekannt ist auch das Szegediner-Gulasch, mit Sauerkraut.
Passende Beilagen zum Gulasch: Vom Semmelknödel bis zur Nockerl
Zum Gulasch passen wunderbar Semmelknödel, Nockerl (kleine Teigklößchen) oder einfach frisches Brot, um die köstliche Soße aufzutunken (eine Semmel sollte es sein)..
Fazit: Österreichs Küche – Ein Genuss für alle Sinne
Die österreichische Küche ist eine wunderbare Mischung aus herzhaften Gerichten und süßen Versuchungen. Ob du nun ein deftiges Wiener Schnitzel, einen köstlichen Kaiserschmarrn oder einen wärmenden Tafelspitz probierst – Österreich bietet kulinarische Erlebnisse für jeden Geschmack. Die Vielfalt der Küche ist dabei so reichhaltig wie die Kultur des Landes selbst.
—
FAQs zu den beliebtesten Speisen in Österreich
1. Welche Getränke passen gut zu Wiener Schnitzel?
Traditionell passt ein leichter Weißwein, wie ein Grüner Veltliner, hervorragend zu Wiener Schnitzel. Aber auch ein kühles Bier kann eine tolle Wahl sein.
2. Kann man Kaiserschmarrn auch vegan zubereiten?
Ja, Kaiserschmarrn kann mit pflanzlicher Milch und Ei-Ersatzprodukten vegan zubereitet werden. Die Textur ist zwar etwas anders, aber der Geschmack bleibt köstlich!
3. Was ist der Unterschied zwischen österreichischem und ungarischem Gulasch?
Das ungarische Gulasch ist oft flüssiger und wird als Suppe serviert, während das österreichische Gulasch dicker und mehr wie ein Eintopf ist.
4. Wie lange dauert es, einen perfekten Tafelspitz zu kochen?
Ein guter Tafelspitz braucht etwa 2–3 Stunden, um zart und aromatisch zu werden. Die lange Kochzeit lohnt sich aber definitiv!
5. Ist Apfelstrudel auch mit anderen Früchten populär?
Ja, es gibt viele Variationen des Strudels, zum Beispiel mit Kirschen, Beeren oder Pflaumen. Apfelstrudel bleibt jedoch der Klassiker.